Herkunft: Ostdeutschland
Das Deutsche Sattelschwein geht auf die schleswig-holsteinischen Angler Sattelschweine und die sehr ähnlichen Schwäbisch-Hällischen Landschweine zurück. In der Nachkriegszeit wurden diese beiden Bestände miteinander gekreuzt, in der ehemaligen DDR unter dem Sammelbegriff „Deutsches Sattelschwein“ zusammengefasst und auch als eigene Schweinerasse anerkannt. Die großrahmigen Tiere mit Hängeohren verdanken ihren Namen der markanten Färbung: Die schwarze Pigmentierung wird beim Rumpf von einer weißen Zeichnung, die wie ein Sattel aussieht, unterbrochen. Noch bis in die 1950er Jahre waren die Sattelschweine aufgrund ihrer beachtlichen Leistungsfähigkeit, höchsten Ferkelaufzuchtraten, guten Muttereigenschaften und täglichen Gewichtzunahmen in ganz Nord- und Mitteldeutschland verbreitet. Mit der Trendwende zu mehr magerem Fleisch und zunehmender intensiver Schweinehaltung verloren die Sattelschweine als fettreiche Rasse zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung. Die Bestände gingen stark zurück und das Sattelschwein war daraufhin bereits mehrmals als gefährdete Nutztierrasse vom Aussterben bedroht. In den 1990er Jahren haben vorwiegend Biobetriebe das Sattelschwein wiederentdeckt. Heute werden die Tiere vor allem in Kleinbeständen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehalten. Die Erhaltungsbemühungen dieser Schweinerasse werden auch mit Wurfprämien und staatlichen Zuwendungen bedacht. Deutsche Sattelschweine gelten als robust, genügsam, langlebig, stressresistent und fruchtbar und eignen sich für alle extensiven Haltungsformen wie die Hütten-, Weide- und Freilandhaltung.
Neben dem Erhalt dieser alten Schweinerasse wird natürlich auch das vorzügliche Fleisch verwertet. Bei artgerechter Haltung, Fütterung und einem langsamen Wachstum liefern die Sattelschweine ein Fleisch von hervorragender Qualität. Zwar hat das Fleisch der Sattelschweine einen höheren Fettanteil als andere Schweinearten und kann damit weniger gut den heutigen Verbraucherwünschen nach Magerfleisch gerecht werden, doch sollte man sich das Fleisch mit seinem typischen Aroma oder die saftig-aromatischen Würste keinesfalls entgehen lassen. In traditioneller Verarbeitung kommt man in den Genuss köstlicher kulinarischer Spezialitäten. Großer Beliebtheit erfreut sich das Fleisch der Sattelschweine auch als Grillgut!